Getreidefreies Katzenfutter: Was Du darüber wissen solltest

Wenn Du in ein Lebensmittelgeschäft gehst, wirst Du feststellen, dass immer mehr Tierhalter nach Produkten suchen, die auf bestimmte Zutaten verzichten. Zuckerfrei, glutenfrei, fettfrei und getreidefreies Katzenfutter… Die Liste an Lebensmitteln, die bestimmte Zutaten nicht enthalten, wird stetig länger. Diesbezügliche Präferenzen bestimmen auch zunehmend, was genau in die Futterschale kommt. Einige Tierbesitzer wählen die Nahrung für ihre vierbeinigen Familienmitglieder nach den ähnlichen Kriterien aus wie ihre eigenen.

Getreidefreies Katzenfutter, Bild von meineresterampe auf Pixabay
Getreidefreies Katzenfutter, Bild von meineresterampe auf Pixabay

So überrascht es nicht, dass der Tierfuttermarkt reagiert und in den letzten Jahren eine Reihe von getreidefreien Katzennahrungen hervorgebracht hat. Aber ist getreidefreie Katzennahrung auch die richtige Wahl für Deinen Stubentiger`? Auch wenn im Internet oft das Gegenteil behauptet wird, kann Getreide durchaus gut für Deine Katze sein. Im Folgenden gebe ich Antworten auf einige der häufigsten Fragen zum Thema Trockenfutter für Katzen ohne Getreide und erörtere, inwieweit es für die Ernährung Deiner Katze relevant ist.

Getreidefreies Katzenfutter – Was versteht man darunter?

Getreidefreies Katzenfutter ist exakt das, was der Name vermuten lässt: Katzenfutter, das ohne Getreide produziert wird. Getreidesorten, wie normalerweise in Katzenfutter verarbeitet werden, sind u.a.. Reis, Gerste, Hafer, Mais und Weizen.

Die meisten Katzen benötigen kein getreidefreies Futter und es kommt selten vor, dass bei Katzen Allergien gegenüber Getreide festgestellt wird. Laut einer Studie zählt Mais zu den Lebensmitteln, das bei Katzen in den seltensten Fällen Allergien auslöst. Unter 56 Katzen, die im Rahmen einer Studie eine Nahrungsmittelallergie zeigten, gab es es nur 4, bei denen Mais als Allergieauslöser identifiziert wurde. Im Vergleich dazu litten 45 Katzen an Allergien, die mit dem Verzehr von Milchprodukten, Rindfleisch oder/und Fisch zusammenhingen. Das betraf auch hochwertiges Nassfutter für Katzen. Aber woher weiß ich, ob meine Katze eine Nahrungsmittelallergie hat? Mögliche Anzeichen für eine Futtermittelallergie sind unter anderem:

  • Schuppige und wunde Haut
  • „Hot Spots“
  • Hautentzündungen
  • Kahle Stellen
  • Übermäßiger Haarausfall
  • Juckreiz
  • Übermäßige Fellpflege

Katzen können allergische Reaktionen auf Nahrungsmittel, Fellpflegeprodukte sowie umweltbedingte Irritationen (etwa durch Flohbisse und Pollen) entwickeln, wobei Pollen häufiger vorkommen als Futtermittelallergien. Durch Nahrungsmittelallergien hervorgerufene Irritationen der Haut unterscheiden sich oft nicht wesentlich von jenen, die auf Milben, Akne, Läuse bzw. bakterielle oder Pilzinfektionen zurückzuführen sind. Um die möglichen Allergieauslöser einzugrenzen, solltest Du Deine Katze gründlich vom Tierarzt untersuchen lassen. Falls der Verdacht auf eine Futtermittelallergie besteht, wird Dein Tierarzt evtl. einen Ausschlusstest empfehlen – denn das ist der aktuelle Standard zur Diagnose einer Nahrungsmittelallergie. Wann immer Du mögliche Allergien bei Deiner Katze abklären möchtest, sollte Dein Tierarzt Dein Hauptansprechpartner sein.

Heißt „getreidefrei“ auch „glutenfrei“ und „kohlenhydratarm“?

Zöliakie ist eine Erkrankung unter der Menschen leiden können und die durch eine glutenfreie Ernährungsform unter Kontrolle gebracht werden kann. Die positive Nachricht: Es gibt keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass auch Samtpfoten von Zöliakie betroffen sind. Deshalb benötigen Katzen im Prinzip KEINE glutenfreie Nahrung.

Vielen Tierhaltern ist nicht bewusst, dass Getreide in Tierfutter oft durch andere kohlenhydrathaltige Zutaten wie Erbsen, Linsen, Tapioka, Süßkartoffeln und Kartoffeln ersetzt wird. Es ist tatsächlich so, dass getreidefreie Tiernahrung oft ähnlich viel oder sogar mehr Kohlenhydrate enthält als getreidehaltiges Futter. Ein bewegungsarmer Lebensstil, Überfütterung, Kastration, Füttern mit menschlicher Nahrung sowie ein übermäßiger Kalorien- und Fettkonsum – all das sind Risikofaktoren, die eher zu Fettleibigkeit führen als Kohlenhydrate. Kohlenhydrate, die in Vollkornprodukten enthalten sind, bietet Deinem Stubentiger ein umfassendes und ausgewogenes Nährstoffprofil, und das ist der Schlüssel zu einer gesunden Ernährung.

Getreidefreies Katzenfutter – Ist es reich an Proteinen?

Proteine sind ein sehr wichtiger Bestandteil im Katzenfutter, weil sie für Katzen – anders als wie bei anderen Tieren – die primäre Energiequelle darstellen. Was jedoch viele Katzenhalter nicht bedenken ist, dass Katzen zwar tierisches Protein benötigen aber auch sehr gut in der Lage sind, Proteine aus pflanzlichen hochwertigen Inhaltsstoffen zu verdauen und zu verwerten. Zutaten pflanzlichen Ursprungs können daher eine sehr gute Quelle für wichtige Nährstoffe wie Kohlenhydrate, Proteine und Fette darstellen. Indem Du Deiner Katze in ausreichender Menge adäquate Kohlenhydrate fütterst, kannst Du verhindern, dass ihr Körper auf Proteine aus Muskelmasse zurückgreifen muss, um ihren Energiebedarf zu decken.

In der Tat hat Futter, das NUR Proteine aus tierischen Quellen enthält, oft einen höheren Phosphorgehalt. Phosphor ist ein essentieller Nährstoff; besonders phosphorreiches Futter wird jedoch mit einer Verschlimmerung bestehender chronischer Nierenerkrankungen bei Katzen (sowie Hunden) in Zusammenhang gebracht. Getreide und Gemüse sind wichtige Quellen für essentielle Aminosäuren, haben einen niedrigen Phosphorgehalt und bieten Deiner Katze genau die Proteine, die sie für ein gesundes Leben benötigt.

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